Pro Media Leventina |
Geschichte |
|
|||||||||||||||
Verein Pro Media
Leventina
Vereinsinfos/Vorstand Entstehung und Wirken Vereinsstatuten Kontakt Piottino Projekte
Publikationen Informationen und Links
|
| | | | | | | | | | | | | | | | | |
7 Wege in 700 Jahren
Zur Restauration der historischen Strasse in der Piottionoschlucht von Hans Steiner Die Initiative zu dieser Restauration geht weit zurück. Ein vor hundert Jahren in Mailand geborener Winterthurer, Rodolfo Steiner, liess sich in den fünfziger Jahren aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen in der mittleren Leventina nieder. Vielseitig interessiert und weltoffen, fand er dort Einheimische, mit denen er sich gut verstand. Bald engagierte er sich in den zähen Auseinandersetzungen um die Linienführung der geplanten Gotthardautobahn im Raume Faido. Dabei wuchs in ihm die Einsicht, dass es nicht genügt, die schädlichen Auswirkungen zunehmender Mobilität vom engen Lebensraum im Tal fernzuhalten, sondern dass es ebenso wichtig ist, Schätze und Schönheiten dieser Gegend so zugänglich zu machen, dass Besuchern und Einheimischen beim Wandern die Augen und Sinne dafür aufgehen. Als Starthilfe stiftete er einen Fonds „Pro Media Leventina“ und ernannte seinen Neffen, Robert Steiner aus Winterthur, testamentarisch zu dessen Sachwalter. Zusammen mit einigen befreundeten Tessinern und vielen freiwilligen Helfern wurde über der „Strada alta“, nahe der Waldgrenze, der Höhenweg „Sentiero dei monti“ als erstes Werk geschaffen. 1993 wagte man sich als zweites Werk an die Restauration der nicht mehr begehbaren, historischen Gotthardstrasse in der Piottinoschlucht und ihre Einbindung als „Strada bassa di Leventina“ in das kantonale Wanderwegnetz. Eine kurz vorher publizierte IVS-Studie über historische Verkehrswege in dieser Gegend diente als Grundlage. Bald zeigte sich, dass die Kosten die Eigenmittel um ein Mehrfaches übersteigen würden. Darum musste der Trägerschaft eine Form gegeben werden, die es ermöglicht, Subventionen zu beantragen, die Öffentlichkeit dies- und jenseits des Gotthards anzusprechen und öffentlich Rechenschaft über die eigene Tätigkeit und Finanzlage zu erstatten. Aus dem Fonds wurde der Verein „Pro Media Leventina“. Sein Vorstand nahm Verbindungen zu Behörden und ihren Fachstellen auf, ebenso zu anderen Institutionen, Stiftungen und Kreisen künftiger Besucher und Gönner. Spannend wurde es in der Schlucht, als endlich Steinhauer und Maurer beginnen konnten, die Stützmauern, Gewölbe und die alte Bogenbrücke in der Schlucht sorgfältig zu sichern und fachgerecht instand zu stellen. Weitere Höhepunkte waren die Entdeckung eines gut erhaltenen, gepflästerten Stückes des Urner Saumweges von 1560 unter dem um 1820 für die erste Fahrstrasse aufgeschütteten Strassenkoffer, und der festliche Abschluss der Restauration am 27. September 2003 in Anwesenheit von Behördevertretern und eines zahlreichen, froh gestimmten Publikums. Der Bericht wäre unvollständig ohne den Dank an die Stiftung „Dazio Grande“ und ihren Freundeskreis für das gute Einvernehmen während der beiderseitigen Arbeit an den zwei verschiedenen, aber einst wie jetzt aufeinander bezogenen, historischen Objekten, der Strasse durch die Schlucht und dem Zollhaus. 2004
|
|